Mit Bravely Second findet die Fortsetzung zum erfolgreichen Vorgänger Bravely Default Einzug in das JRPG-Repertoire der Nintendo 3DS. Aber kann das Sequel mit dem Vorgänger mithalten? Wurden Schwachstellen des Vorgängers beseitigt oder kämpft die Fortsetzung genauso damit? Wir wollten dies Herausfinden und haben für Euch Bravely Second getestet.
Es sind bereits einige Jahre vergangen als die Krieger des Lichts – bestehend aus Agnes, Edea, Ringabell sowie Tiz – gemeinsam die Welt vor dem Ende bewahrten. In der Fortsetzung des Spiels kommt es zu einer erneuten Gefahr. Der finstere Kaiser Verheer hat Agnes entführt und hält diese fortan in seiner fliegenden Himmelsfestung gefangen. Als neuer Protagonist ist es Yew Genealogia’s Aufgabe Agnes zu befreien. Dabei erhält er die Hilfe von den bereits bekannten Gesichtern wie Tiz und Edea sowie einer neuen Gefährtin namens Magnolia.
Wer den Vorgänger nicht gespielt hat, sollte dies Nachholen denn das Spiel richtet sich ganz klar an Kenner der Serie. Zwar wird am Anfang des Spiels anhand eines Rückblicks kurz deutlich gemacht, was im Vorgänger passiert ist, ausreichen tut dies allerdings nicht um die verworrene Geschichte der beiden Spiele richtig deuten zu können.
Ort des Geschehens ist wieder einmal die fiktive Welt Luxendarc. Während unserer Reise begegnen wir nicht nur alten Gesichtern, sondern auch alten Gebieten. Leider wandeln wir oftmals zu viel in bereits bekanntem Territorium, welches das Gefühl von Recycling des Vorgängers vermittelt. Auch wenn die Gebiete nach wie vor umwerfend aussehen, hätte man hier viel mehr Neues schaffen sollen. Repetitive Kapitel wie im Vorgänger sind in diesem Teil jedoch Geschichte.
Wie bereits im Vorgänger laufen die Kämpfe rundenbasiert ab. Jeder Charakter wählt eine Aktion und führt diese anschließend aus. Um das Ganze etwas taktischer zu gestalten, hat sich Square Enix jedoch etwas Besonderes einfallen lassen. Die aus dem Vorgänger bereits bekannten Aktionen “Bravely” sowie “Default”.
Anhand des Befehls “Bravely” kann jeder Charakter maximal 3 weitere Aktionen ausführen und dem Gegner so erheblichen Schaden zufügen. Als Nebenwirkung der ausgeliehenen Aktionen muss man die nächsten Runden aussetzen. Wer den Gegner lieber kennenlernen möchte und taktischer vorgeht, kann mit dem Befehl “Default” in eine Abwehrhaltung wechseln und sich maximal 3 weitere Züge aufsparen. Diese können dann mittels “Bravely” verwendet werden, ohne anschließend die Runden aussetzen zu müssen. Als Krönung kann man “Bravely Second” einsetzen, um die Zeit anzuhalten und noch mächtigere Attacken auszuführen. Dafür bedarf es allerdings sogenannte SP welche sich nur alle 8 Stunden regenerieren oder optional mittels einem Ingame Shop käuflich erworben werden können.
Diese Fähigkeit besitzt Ihr allerdings nur so lange, bis Ihr den Beruf wechselt. Damit Ihr trotzdem etwas flexibel seid, darf jeder Charakter auch eine Passivklasse auswählen, bei welcher Ihr die aktiven sowie passiven Fähigkeiten ebenfalls nutzen könnt.
Um Berufe freizuschalten, genügt es bei der Story voranzukommen. Wer jedoch die spezielleren Berufe besitzen möchte, muss Nebenmissionen abschließen. Die mit einem blauen Ausrufezeichen markierten Missionen führen uns zu meist bekannten Gesichtern aus dem Vorgänger. Jede Nebenmission erfordert eine Entscheidung des Spielers, die Auswirkungen auf den Endkampf der Mission hat. Die Endkämpfe finden immer gegen Träger eines Asterisk statt. Diese kleinen Steine bergen die Kräfte jenes Berufs. Habt Ihr den Kampf gewonnen, dürft Ihr zukünftig selbst den neuen Beruf verwenden. Wer jedoch glaubt, er könne alle 30 Berufe erlernen, der wird enttäuscht sein. Je nach Entscheidung erhaltet Ihr einen anderen Beruf, was es unmöglich macht, alle Berufe in einem Spieldurchgang zu erlernen.
Neben der typischen JRPG-Kost darf man auch in diesem Teil nebenbei wieder eine Kolonie Aufbauen. Diesmal auf dem Mars. Durch das Aufbauen der unterschiedlichen Läden schaltet man Objekte sowie Fähigkeiten frei. Jeder Laden kann auf eine Maximalstufe von 10 ausgebaut werden und benötigt je nach Stufe eine erforderliche Menge an Zeit für den Aufbau. Glücklicherweise könnt Ihr Eure Nintendo DS dazu auch im Stand-by Modus betreiben. Als weiteren Zeitvertreib dürft Ihr Euch dem Herstellen von Plüschfiguren widmen. Das Minispiel ist zwar nicht aufregend und verlangt von Euch auch nicht sonderbar viel ab, belohnt Euch allerdings mit dem Freischalten unzähliger Musikstücken.
Wie schon beim Vorgänger kann auch in Bravely Second die Grafik punkten. Der Grad an Liebe zum Detail ist umwerfend und die Städte sind ein Augenschmaus. Auch die Dungeons sind gelungen und verführen zum Erforschen. Wer den 3D-Effekt verwendet, wird feststellen, dass dieser überaus gut umgesetzt worden ist. Auch musikalisch ist Bravely Second ein Fest für die Ohren.
Hinweis: Das Testmuster wurde uns vom Hersteller zur Verfügung gestellt.