Hätten wir eine Zeitmaschine, würden wir liebend gern zahlreiche Epochen bereisen und deren Geschichten hautnah miterleben. Darunter zählt auch die primitive, jedoch sehr interessante Steinzeit. Da wir allerdings noch einige Anpassungen an unserer Zeitmaschine vornehmen müssen, haben wir uns zur Einstimmung zumindest vorab in die digitale Vergangenheit begeben. Wir sind für Euch zurück ins Jahr 10.000 v. Chr. gereist um sich, gewappnet mit unserem Speer und Bogen, der harten Wildnis zu stellen. Willkommen zu unserem Test von Far Cry Primal!
In der Steinzeit hatte man es bestimmt nicht leicht und unser zukünftiges Alter Ego namens Takkar vom Wenja-Stamm bekräftigt diese Theorie bereits beim Prolog des Spiels. Während einer Mammut Jagd mit anderen Stammesmitgliedern läuft so einiges schief und führt uns zu der Suche nach dem sagenhaften Urzeitland Oros und anderen Mitgliedern des Stammes. Während uns das Spiel mit kleinen Aufgaben die Steuerung und einige der Grundlagen erklärt, stoßen wir auf eine Jägerin des Wenja-Stammes. Kurzerhand bildet sich aus der Bekanntschaft, die Aufgabe ein Dörfchen zu bauen und andere Wenjas ausfindig zu machen, um gemeinsam die verfeindeten Stämme zu unterwerfen. Soviel zur Geschichte von Far Cry Primal.
[foogallery id=”4460″]
Gleich zu beginn werden wir mit der pompösen Landschaft von Oros bekannt gemacht. Die Welt lebt und wartet darauf von uns erkundet zu werden. Raubtiere schleichen sich unbemerkt an ihre Beute heran, Rehlein hoppeln durch die Wälder, Stämme bekriegen sich. Man hat ständig das Gefühl, dass überall um sich herum etwas geschieht und das macht die Atmosphäre überaus authentisch.
In der doch recht weitläufigen Landschaft heißt es nun die verschollenen Mitglieder des Wenja-Stammes auszuforschen und davon zu überzeugen sich uns anzuschließen und in unser noch bescheidenes Dörfchen einzuziehen. Öffnet man die Karte, führen spezielle Marker zu den jeweiligen Wenjas. Hat man ein Stammesmitglied gefunden, muss man sich erst mal beweisen und das funktionierte auch in der Steinzeit schon am besten mit einer kleinen oder manchmal auch größeren Aufgabe. Der Abschluss davon führt meist dazu, dass sich der Wenja uns anschließt und Takkar mit einigen Vorteilen versorgt. Sehr gefallen haben mir hierbei die unterschiedlichen Charaktere der jeweiligen Wenjas. Ob primitiver Krieger oder Urzeitlicher zum Scheitern verurteilter Erfinder, die einzelnen Wenjas besitzen alle eine Geschichte, die sehr glaubwürdig rüber kommt und dazu verführt, alle dieser Quests zu meistern.
Um im Spiel voranzukommen, folgen wir den Hauptsträngen, die mit einem karoförmigen Zeichen auf der Karte markiert sind. Da wir jedoch auf immer stärkere Kontrahenten stoßen, reicht unser aus Ästen gefertigter Speer nicht mehr aus um sich erfolgreich zu verteidigen. Glücklicherweise wissen wir wie man Waffen verstärkt. Dazu bedarf es jedoch eine Handvoll Materialien, welche überall in Oros zu finden sind. Ständig entdeckt man Felsen, Bäume, Pflanzen und anderes nützliches Zeug, das man am besten immer sofort einsteckt. Auch Tiere lassen sich häuten oder rupfen um an wichtige Rohstoffe zu gelangen. Hat man genügend Materialien zusammen, darf man damit beginnen seine Waffe zu verbessern. Das wirkt sich nicht nur auf die Durchschlagskraft aus, sondern belohnt uns außerdem auch mit einem neuen Aussehen der jeweiligen Waffe. So erkennt man auch visuell nach und nach die Entwicklung der einzelnen Ausrüstungsgegenstände. Auch das Dorf lässt sich ausbauen, benötigt jedoch deutlich mehr Materialien. Dafür können wir nach diversen Ausbaustufen auf neue Handwerksrezepte zugreifen und uns damit das Leben in Oros deutlich erleichtern.
Weil sich das Waffen Repertoire in einem Steinzeitsetting ziemlich gut per Hand abzählen lässt, dürfen wir zur Abwechslung ab einem bestimmten Spielfortschritt zahlreiche Tiere zähmen. Einmal gezähmt kann unser tierischer begleitet jederzeit gerufen werden, um uns tatkräftig zu unterstützen. Dabei hat jede zähmbare Bestie gewisse Merkmale. Ein Bär strotzt nur so von Kraft und kann daher im Kampf ganz schön austeilen. Während ein Säbelzahntiger einen unübertrefflichen Spurt hinlegt und so für uns Jagd auf andere Tiere machen kann. Die Eule, unser erstes Tier, kundschaftet das Gebiet aus und attackiert unsere Feinde aus der Luft heraus. Sofern die benötigte Fähigkeit vorhanden, können einige Tiere sogar geritten werden und ermöglichen uns damit berittene kämpfe.
[foogallery id=”4466″]
Umso näher wir unserem Ziel kommen, umso mehr Erfahrung sammeln wir in der rauen Natur. Sobald genügend davon angesammelt wurde, können wir neue Fähigkeiten lernen. Die Fähigkeiten bringen uns allerdings die jeweiligen Mitglieder des Wenja-Stammes bei, sofern diese bereits Einwohner unseres Dorfes sind. Das bedeutet somit auch, dass einige der Fähigkeiten erst erlernt werden können, wenn gewisse fortschritte im Spiel erreicht wurden. Dabei spielen die Charaktere der Wenjas wieder eine große Rolle. Die Jägerin lernt uns etwa, wie man Ressourcen bereits aus weiter Ferne erkennt, während der Schamane uns den Umgang mit Tieren lernt. Insgesamt 8 unterschiedliche Kategorien kommen hierbei zum Einsatz und sorgen für die ein oder andere schwierige Entscheidung, welche der Fähigkeiten zuerst erlernt werden soll.
[foogallery id=”4463″]
Abseits der Hauptstory gibt es noch allerlei zu erledigen. Zahlreiche Gebiete gilt es aufzudecken und zu erforschen, Leuchtfeuer und Lager einzunehmen, um Schnellreisepunkte freizuschalten, anderen Wenjas zu helfen, um die Einwohnerzahl des Dorfes zu vergrößern und dadurch die Anzahl der täglich vom Dorf erbeuteten Ressourcen zu erhöhen. Auch gibt es wieder zahlreiche versteckte Objekte zu finden, welche allerdings auf der Karte verzeichnet sind, sobald man sich bereits in der Nähe eines solchen Objekts befand. Ärgerlich war die Tatsache, dass nach dem Einsammeln von Objekten nicht automatisch gespeichert wurde, so kam es nicht selten vor, dass ich nach spontanem Ableben die Objekte erneut einsammeln musste. Das passiert allerdings auch nur dann, wenn man ziemlich zeitnah nach dem Einsammeln verendet, ohne einen der zahlreichen Checkpoints erreicht zu haben.
Far Cry Primal sieht atemberaubend aus. Die Charaktere sind liebevoll detailiert und wirken dadurch sehr veritabel. Die indogermanische Ursprache die im Spiel verwendet wird, verleiht dem gesamten Spiel ein ernomes maß an Authentizität. Kehrseite der unverständlichen Sprache sind die unumgänglichen Untertitel um das Spiel überhaupt verstehen zu können. Bugs konnten wir während unserem Test keine feststellen und das Spiel lief ununterbrochen flüssig mit 30 Bildern pro Sekunde. Wie bereits in Far Cry 4, wird die Hauseigene Dunia-Engine benutzt.