Mit Halo 5: Guardians wurde uns ein neuer Halo Teil mit dem Master Chief versprochen und die Erwartungen waren riesig. Was taugt der neueste Teil der Halo Reihe? Wir haben uns die Kampagne sowie den Multiplayer zur Brust genommen und für Euch getestet.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich die Halo Spiele erstmals auf der Xbox One mittels der Halo Masterchief Collection gespielt habe. Ich hatte bis dato keine Erwartungen von der Reihe und habe mich quasi durch den ersten Teil durchgequält. Das allerdings auch nur, weil ich diese art Mensch bin, die Handlungen gerne von Anfang an miterleben möchten. Story ist für mich ein ziemlich wichtiger Faktor um mich langfristig an ein Spiel zu binden. Ab dem zweiten Teil hat mich Halo regelrecht an die Konsole gefesselt und ich verschlang die Story. Als ich alle Teile beendet hatte (Einschließlich ODST), konnte ich es kaum erwarten den neuesten Teil der Reihe zu spielen. Vor allem nach Halo 4 waren meine Erwartungen sehr hoch. Der Moment, als ich das Spiel in meine Konsole einlegte und startete, war grandios. Leider sollte dies einer meiner wenigen grandiosen Momente mit dem Spiel sein……
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Beginnen wir mit der Kampagne: Eine erste Neuerung fällt sofort ins Auge. Man darf zu beginn jeder Mission aus einem von 4 Teamkameraden wählen und diesen fortan steuern. Dies legt auch nahe, dass Halo 5 nun noch mehr Fokus auf 4 Spieler Koop setzt, als es bei den vorherigen Teilen der Fall war. Wer jetzt denkt, er könne den Master Chief spielen, der wird enttäuscht sein, besitzt dieser leider nur noch eine Nebenrolle. Ihr könnt grob ein Fünftel des Spiels mit dem Master Chief umherstreifen. Den Rest des Spiels durchwandert Ihr mit dem von Agent Locke angeführten Team Osiris, dessen Aufgabe es ist, den vermeintlich abtrünnigen Master Chief davon abzuhalten nach Meridian zu reisen, um dort einer Vision von seiner ehemaligen Begleiterin Cortana zu folgen. Die Kampagne umfasst 15 Kapitel und eine damit verbundene Spielzeit von rund 8 Stunden. Zwei der Kapitel besitzen eine fragwürdige Spieldauer von rund 5 Minuten.
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Eine weitere jedoch einschneidende Neuerung sind die ständigen Teambegleiter. Alle Teamkameraden, die nicht von einem Spieler gesteuert werden, agieren fortan selbstständig und flankieren unsere Feinde, bemannen die Fahrzeuge oder beleben uns wieder. Dadurch senkt sich der Schwierigkeitsgrad leider sehr deutlich und verleitet dazu, im Kampf auf strategisches Vorgehen zu verzichten.
Storytechnisch wird man ins kalte Wasser geworfen. Nach und nach klärt sich die Geschichte jedoch zum Teil auf. Bis es so weit ist, ballert man allerdings nur wild um sich herum. Der Funke wollte bei mir einfach nicht überspringen – Es fehlte das gewisse etwas. Man erinnere sich an den bombastischen Auftakt von Halo 4 – So was fehlte mir. Das letzte Drittel des Spiels hat dann allerdings genau das geboten, was ich die vorherigen 10 Kapitel vermisst hatte. Spannende Story, actiongeladene Kämpfe und atemberaubende Schauplätze. Warum das nicht schon von Anfang an so hätte sein können, bleibt mir ein Rätsel.
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Grafisch sieht Halo 5 seinem Vorgänger recht ähnlich. Die kinoreifen Videosequenzen sind opulent inszeniert und müssen sich keinesfalls verstecken. Ich hätte mir sogar noch mehr davon gewünscht. Der Sound der Waffen hört sich kräftig und authentisch an. Die deutsche Synchronisierung ist durchaus gelungen und mit den 60 Frames spielt sich Halo 5 angenehm flüssig.
Was Halo 5 in der Kampagne vergeigt, bügeln es im Multiplayer wieder ein. Zum einen gibt es die klassischen Arena-Kämpfe, welche mit Team vs. Team oder jeder gegen jeden Matches aufwartet. Bekannte Spielmodi wie Capture the Flag oder Team Deathmatch dürfen hier logischerweise nicht fehlen. Mir hat es vor allem der Spielmodus “Ausbruch” angetan. Zwei Teams aus jeweils 4 Spielern kämpfen solange gegeneinander, bis eines der beiden Teams 5 runden gewonnen hat. Der springende Punkt hierbei ist jedoch, dass jedes Teammitglied nur 1 Leben besitzt. Das sorgt für rasante und spannende Kämpfe. Die Kartenvielfalt jeglicher Modi ist enorm und bietet neben weitläufigen Arenen auch kleine, zügigere Karten an.
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Die größte Neuerung im Multiplayer sind jedoch die Kriegsgebiete. Hier heißt es in einem 12 vs. 12 Match, gegnerische Bereiche einzunehmen, KI Gegner zu bezwingen und andere Spieler auszuschalten. Das Team, welches dadurch zuerst 1000 Punkte erzielt oder die gegnerische Basis vernichtet, gewinnt das Spiel. Als Belohnung wirken hierbei die erstmals eingeführten Requierungs-Karten. Hat man nämlich eine höhere Stufe erreicht oder genügend REQ-Punkte, darf man sich über ein Booster freuen welches eine gewisse Anzahl dieser Karten beinhaltet. Diese bewirken in den Kriegsgebieten einen hohen Vorteil. Dadurch können nämlich zahlreiche Fahrzeuge oder Waffen beschworen werden. Dies allerdings auch nur dann, wenn die Kosten dafür getragen werden können. Die Karten können nämlich nur dann aktiviert werden, wenn man eine bestimmte Menge temporärer Punkte erzielt hat. Wird jedoch eine Karte benutzt, ist sie verbraucht und muss erneut aus einem Booster erhalten werden. Wie in vielen anderen Spielen mit Booster-Packs, können diese auch in Halo 5 via Mikrotransaktionen käuflich erworben werden. Das Spiel ist allerdings ziemlich großzügig mit der Verteilung der benötigten digitalen Währung um Booster kaufen zu können.
Hinweis: Das Testmuster wurde uns vom Hersteller zur Verfügung gestellt.