Quantum Break (XONE)

Als Quantum Break auf der E3 im Jahre 2013 erstmals präsentiert wurde, wusste man bereits, dass dieses Spiel etwas Besonderes werden würde. Das Thema Zeitmanipulation und die damit verbundene Komplexität war nur eines der Besonderheiten von Quantum Break. Nun hat das Warten ein ende und wir durften selbst in die Haut von Jack Joyce schlüpfen, um die Zeit auf den Kopf zu stellen. Ob alles nur Zeitverschwendung war, erfahrt Ihr in unserem Test zum Xbox One Exklusiv-Titel Quantum Break:

6 Jahre ist es her, dass Jack Joyce in seiner Heimatstadt namens Riverport war, doch eine E-Mail von seinem Freund Paul Serene mit der großen Bitte vorbei zu kommen, um bei einem Problem auszuhelfen, veranlasst Jack schnurstracks mit dem nächsten Flieger nach Hause zu kommen. Auf der Universität angekommen, wo Paul Serene ein Projekt leitet, wird schnell klar, dass es sich hierbei um eine Zeitmaschine handelt. Als Paul seinem Freund Jack einen Ausflug in die Zukunft demonstrieren möchte, geriet einiges außer Kontrolle und ein Zeitriss entsteht. Fortan haben Jack sowie Paul spezielle Kräfte, doch die Zeit kollabiert und das Ende der Zeit steht bevor.

Um nicht zu viel zu verraten, werden wir an diesem Punkt nichts weiter über die Story von Quantum Break erzählen. Eines sei auf jeden Fall gesagt: Die Story ist teils verwirrend, bietet spannende Momente, unerwartete Wendungen sowie ein noch verwirrenderes Ende. Letztlich ist es egal wie Ihr spielen werdet, die Story wird immer die wesentlichen Kernelemente besitzen und schließlich dasselbe Ende zeigen.

Quantum BreakIhr spielt Jack Joyce, den Protagonist des Spiels und versucht den Zeitriss zu stoppen. Ein Unternehmen namens Monarch Solutions hat jedoch andere Pläne und versucht weitgehend, das Vorhaben von Jack zu verhindern. Glücklicherweise hat Jack neben einer Auswahl an Waffen auch noch ein großzügiges Repertoire an unterschiedlichen Kräften um seine Kontrahenten zur Strecke zu bringen. Wer braucht schon Granaten, wenn man mit einer Zeitexplosion selbiges Chaos anrichten kann? Eine Zeitbarriere die Geschosse abprallen lässt? Kein Problem! Wer den Nahkampf mag, kann in Zeitlupen Manier zu seinem Gegner wuschen und ihn mit einem kräftigen Finisher ausschalten.

Neben Fähigkeiten, die im Kampf hilfreich sind, habt Ihr auch noch andere Asse im Ärmel. Einige Geschehnisse im Spiel lassen sich nämlich umkehren. Fällt etwa ein Container zu Boden, könnt Ihr diesen für kurze Zeit wieder zu seiner Ausgangsposition versetzen, um dadurch über einen Abgrund zu gelangen. Außerdem könnt Ihr immer mal wieder Ereignisse aus der Vergangenheit entdecken und sie Euch mittels Tastendruck ansehen.

Natürlich können alle Kampf-Fähigkeiten verbessert und ausgebaut werden. Dazu bedarf es jedoch Chronoquellen, welche überall verteilt sind und mittels dem Zeitblick gefunden werden können. Der Zeitblick ist wie in anderen Spielen bekannt, ein Modus um Gegner sowie interessante Objekte in der Umgebung Aufleuchten zu lassen. So könnt Ihr außerdem sammelbare Gegenstände finden und Euch damit zahlreiche Hintergrundinfos des Spiels ansehen. Zu den besonderen auffindbaren Objekten zählen die sogenannten Quantenwellen. Interagiert Ihr mit diesen Objekten, gibt es eine Bonus-Szene in der Live-Action Serie des Spiels.

Mit all den unterschiedlichen Knöpfen, die Ihr für die Fähigkeiten benötigt, müsst Ihr zumindest keinen mehr für das in Deckung gehen benutzen. Nähert Ihr Euch im Kampf einer Deckung, geht Ihr automatisch in die Hocke. Eure Waffe zieht Ihr nur wenn Feinde in der Nähe sind, ansonsten geht Ihr immer ziemlich gelassen durch die unterschiedlichen Gebiete. Das Spiel ist in 5 Akte aufgeteilt, wovon jeder Akt eine gewisse Anzahl unterschiedlicher Szenen besitzt. Habt Ihr alle Szenen eines Aktes beendet, spielt Ihr mit dem Antagonisten einen Knotenpunkt. Das Besondere an diesen Knotenpunkten ist die Tatsache, dass Ihr hier immer zwischen zwei unterschiedlichen vorgehen entscheiden dürft und je nach Auswahl die Zukunft verändert. Das wirkt sich sowohl im Spiel als auch in der Serie aus.

Nachdem Ihr euch für eine mögliche Zukunft entschieden habt, kommt das besondere am Spiel. Eine rund 22-minütige Episode der Live-Action Serie, erzählt die Geschichte des Antagonisten – und diese hat es wirklich in sich. Neben zahlreichen bekannten Gesichtern wie Shawn Ashmore (The Following), Dominic Monaghan (Lost, Herr der Ringe), Aiden Gillen (Game of Thrones), Lance Reddick (Fringe) und vielen anderen, wurde die Serie von Lifeboat Productions und Microsoft auf höchstem Niveau produziert. Insgesamt besitzt das Spiel 4 Episoden der Serie und erreicht damit eine Dauer von mehr als 60 Minuten Live-Action Szenen. Großer Nachteil: Die gesamte Serie wird gestreamt und kann nur mit bestehender Internetverbindung angesehen werden. Alternativ kann man sich die einzelnen Episoden Downloaden und anschließend auch ohne Netz ansehen. Das Episoden-Paket hat jedoch eine stolze Größe von 75,61 GB.

Schade fand ich die Tatsache, dass die unterschiedlichen Entscheidungen der Knotenpunkte nicht maßgebende Änderungen der Geschichte mit sich brachten. Die Serie hat sich dadurch – abgesehn von der letzten Episode – maximal um eine Minute unterschieden. Das Spiel selbst hatte sich auch nicht viel verändert. Ob mein zukünftiger Begleiter aufgrund meiner gravierenden Entscheidung nun weiblich oder männlich ist, war für mich jetzt nicht unbedingt die erwartete Wendung des Spiels. Was sich jedoch tatsächlich groß verändert hat, waren einige neue sammelbare Objekte mit neuen Hintergrundinformationen.

Um nicht das gesamte Spiel erneut durchspielen zu müssen, um andere Entscheidungen zu treffen, könnt Ihr anhand einer Zeitlinie zu einer bereits beendeten Szene wechseln. Dazu zählen auch die Knotenpunkte. Das Spiel warnt Euch jedoch davor, dass durch das Ändern der Entscheidungen alle zukünftigen Ereignisse verändert werden und sich das auf Euren gespeicherten Spielfortschritt auswirkt. Das Ändern einer Entscheidung im Knotenpunkt hatte meinen Spielfortschritt im Bezug sammelbarer Objekte plötzlich von 100% wieder auf 80% reduziert. Was insofern logisch war, weil es neue sammelbare Objekte gab, aber verwirrend war es anfangs doch etwas.

Quantum Break

Quantum Break sieht spitze aus und das obwohl das Spiel nur in einer Auflösung von 720p läuft. An einigen stellen ging mir die Kantenglättung ab und der Schatten der Haare war extrem pixelig, wodurch das Spiel teilweise wie aus dem frühen 21. Jahrhundert wirkte. Die deutsche Synchronisierung ist sehr gelungen und die Sprecher bringen die Emotionen sehr authentisch rüber. Wer Untertitel einschaltet, wird den einen oder anderen Unterschied zwischen Gesprochenem erkennen. Außerdem waren die Untertitel der ersten beiden Live-Action Episoden asynchron.

Hinweis: Das Testmuster wurde uns vom Hersteller zur Verfügung gestellt.

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FAZIT

Remedy hat mit Quantum Break ein neues Kapitel der Videospielgeschichte aufgeschlagen. Die Kombination zwischen Spiel und Serie ist ein bis dato einzigartiges Erlebnis, welches überraschend lange an den Fernseher fesselt. Die Story ist spannend und lässt einige Fragen zum Spekulieren offen. Die Fähigkeiten von Jack sind allesamt gut umgesetzt und sinnvoll. Leider ist Quantum Break mit etwa 8 Stunden Spielzeit ein relativ kurzer Zeitvertreib. Die erwarteten gravierenden Änderungen beim erneuten Durchspielen und Auswählen anderer Entscheidungen blieben leider aus. Technisch gesehen ist das Spiel anhand aufwendiger Motion Capture Technologie so authentisch, wie es nur geht. Die Charaktere im Spiel sehen den in der Serie spielenden Pedanten so sehr ähnlich, dass ich selbst die Live-Action Serie anfangs für Ingame Grafik hielt. Quantum Break ist eine Erfahrung, die jeder Xbox One Besitzer einmal erleben muss. Wir freuen uns auf eine Fortsetzung!

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