Ein wenig Farm-Simulation, etwas RPG, ein Schuss Humor und schon haben wir das neueste Spiel von Marvelous Europe. Return to Popolocrois: A Story of Seasons Fairytail ist eine Mischung aus dem Manga Popolocrois und der erst kürzlich im Westen erschienen Farm-Simulation Story of Seasons. Wir haben unsere 3DS geschnappt und für Euch den ausschließlich im Nintendo eShop erhältlichen Hybriden getestet.
Das Königreich Popolocrois lebt in Harmonie und Frieden. Bis eines Tages sogenannte Black Beasts auftauchen und mit ihrer dunklen Energie teile der Erde verseuchen. Dies bringt Konsequenzen mit sich denn das Stückchen Erde ist dann nämlich unfruchtbar. Da die Bewohner jedoch auf die Ernte angewiesen sind, ist dies ein unerträglicher Zustand. Der König entschließt sich beistand zu holen und lädt eine Zauberin aus dem weit entfernten Galariland ein. Wie sich herausstellt, wurde auch bereits Galariland von den üblen Black Beasts heimgesucht. Die Wurzel aller übel befindet sich jedoch in Galariland, welches nur mittels einem Teleport-Kreis betreten werden kann. Es gibt nur eine Person die Popolocrois retten kann: Ein 13 jähriger Junge!
Wir spielen Pietro den 13 jährigen Prinzen von Popolocrois. Unsere Aufgabe ist das Königreich zu retten und uns in das weit entfernte Galariland zu begeben, um die Black Beasts zu vernichten und die Fruchtbarkeit der Felder wiederherzustellen. Während dem Teleport nach Galariland läuft jedoch einiges schief, sodass wir zwar dort ankommen, so schnell jedoch nicht mehr zurück können. Diese Tatsache erklärt nun auch den Titel “Return to Popolocrois”. Gefangen in einem fremden Land, irren wir desorientiert umher bis wir auf eine abgelegene Farm treffen. Auch dort sind die Felder verseucht und als wir uns diesen nähern, werden wir von einer in den Feldern gefangenen Fee eingesogen und bewegen uns fortan als geschrumpfter Prinz durch die Felder bis wir am Ende des Labyrinth-artigen Dungeons auf eines der Black Beasts treffen, es erlegen und so die Felder und die Farm wieder fruchtbar machen. Wir haben nun eine Farm und ein Ziel – Los gehts!
Der Großteil des Spiels umfasst das reinigen von Feldern durch das Abschließen des jeweiligen Feld-Dungeons. Nebenbei erweitern und kümmern wir uns um unsere Farm, schließen Nebenquests ab und versuchen uns mit besonderen Dorfmädels anzufreunden. Durch das sammeln von Erzen, können wir uns später auch am crafting versuchen. Kombinationen müssen stets selbst herausgefunden werden, bevor wir jedoch 2 Gegenstände (Später auch 3) verschmelzen, erhalten wir Information darüber, ob daraus überhaupt etwas Vernünftiges gelingen kann. Auch können wir uns als Käfersammler versuchen und die gefangenen Exemplare gegen Geld und Gegenstände eintauschen.
Ein größerer Bestandteil abseits der RPG Komponente ist das bewirtschaften der eigenen Farm. Unsere verfügbaren Felder müssen wir erst pflügen, um anschließend einen passenden Samen einzusetzen und zu bewässern. Kehren wir später von unseren Abenteuern zurück, können wir unsere Ernte abholen. Ob unsere Saat neu bewässert werden muss oder vollständig gewachsen ist, wird uns mittels Nachricht am oberen Bildschirmrand eingeblendet. So bleiben wir immer am neusten Stand und können uns via Schnellreise zu unserer Farm zurück teleportieren. Selbiges gilt auch bei anderen Produktionen auf der Farm wie etwa Eier oder Milch. Müssen anfangs die Felder mühsam einzeln gepflügt und bewässert werden, können im späteren Spielverlauf bessere Werkzeuge benutzt werden um z. B. 4 Felder gleichzeitig zu bewässern. Samen für die Felder können ganz einfach von Monstern erhalten werden. Zu beachten ist hierbei dass es 5 unterschiedliche Samenarten gibt. Für jede Art gibt es auch eine eigene Farm welche schrittweise im Spiel freigeschaltet werden.
Das Kampfsystem von Return to PopoloCrois ist ziemlich einfach gehalten und die kämpfe findet rundenbasiert statt. Insgesamt besteht unsere Gruppe aus 6 Mitgliedern, wobei immer nur vier gleichzeitig kämpfen können und die Gruppen-Zusammenstellung vom Spiel vorgegeben ist. Unsere Möglichkeiten im Kampf sind ebenfalls sehr beschränkt. Wir haben die Wahl zwischen einem normalen Angriff, ausführen einer Fähigkeit, benutzen eines Gegenstandes oder flüchten aus dem Kampf. Wem das schon zuviel ist, kann mittels der Start-Taste den Kampf komplett automatisch ablaufen lassen. Das funktioniert sogar ganz gut und lässt sich bestimmt das gesamte Spiel über gut einsetzen. Die Fähigkeiten der Mitglieder werden nach einer bestimmten Anzahl an Ausführungen automatisch verstärkt, neue Fähigkeiten nach erreichen gewisser Stufen erlernt. Das Spiel gibt einem alles vor und lässt keinen Raum für Individualität.
Return to PopoloCrois bietet neben der Hauptgeschichte auch andere Möglichkeiten sich zu beschäftigen. Dorfbewohner mit einem grünen Smile über dem Kopf weisen uns auf eine von über 100 Nebenquests hin. Mit besonderen Mädchen in den Dörfern können wir uns anfreunden und erhalten bei Erfolg einen Vorteil. Emilia, die eine Vorliebe für Erze hat, verhilft uns bei voller Freundschaft zu größerer Wahrscheinlichkeit bessere Erze zu finden. Es bedarf allerdings viel Geduld und eine menge Geschenke, sich mit einem der Mädchen anzufreunden.
Wer gerne in Dungeons unterwegs ist, kann auf der Farm mit einer der Feen sprechen und eines der zahlreichen optionalen Farm Dungeons auswählen und beschreiten. Der Abschluss wirkt mit Rezepten und Gegenständen. Die Dungeons müssen nacheinander abgeschlossen werden, um den nächsten Schwierigkeitsgrad freizuschalten. Wer das Spiel abschließt, kann anschließend den Spielstand laden und weitere Nebenquests annehmen. Außerdem wird noch ein wenig mehr von der Story erzählt. Das Spiel ist also nach Abschluss noch nicht ganz zu Ende. Mit 15 Stunden Spielzeit für die Handlung ist man selbst hierbei schon einige zeit beschäftigt.
Grafisch hat mir Return to PopoloCrois auf den Screenshots nicht gefallen. Auf der 3DS kommt der Grafikstil jedoch viel besser zur Geltung und hat mir deutlich mehr zugesagt. Die kindliche und fröhliche Musik während des Spiels hat mich das ein oder andere Mal zum Mitsummen verleitet. Auch der 3D-Effekt kommt schön zur Geltung. Viele werden sich über die japanische Sprachausgabe freuen, welche alternativ auch auf Englisch umgestellt werden kann. Zu erwähnen sei hierbei jedoch noch, dass Return to PopoloCrois ausschließlich englische Texte enthält und ziemlich textlastig ist. Es ist daher empfehlenswert der englischen Sprache mächtig zu sein. Das Spiel besitzt zwei Speicherslots und ist damit Multiuser fähig.