5 Jahre nach dem erfolgreichen Ni No Kuni: Der Fluch der weißen Königin meldet sich Level-5 und Bandai Namco mit der Fortsetzung namens Ni No Kuni II: Schicksal eines Königreichs zurück und dabei bleibt kein Stein auf dem anderen, denn nicht nur das Kampfsystem hat gravierende Änderungen erfahren, sondern auch die Aufmachung unterscheidet sich gegenüber dem Vorgänger. Wir durften das Rollenspiel vorab testen und berichten Euch von unserem königlichen Abenteuer.
Über das Spiel
Bei Ni No Kuni II handelt es sich um die Fortsetzung des im Jahr 2013 erschienenen Rollenspiels welches exklusiv für die Playstation 3 erschienen ist. Das besondere am Spiel war die Zusammenarbeit mit dem japanischen Zeichentrickfilmstudio namens Studio Ghibli die unter anderem für Animes wie Prinzessin Mononoke und Chihiros Reise ins Zauberland bekannt sind. Obwohl im zweiten Teil der Serie nicht mehr Studio Ghibli involviert ist, konnte man zumindest den ehemaligen Charakteredesigner Yoshiyuki Momose und Komponist Joe Hisaishi wieder mit an Bord holen und das war definitiv kein Fehler!
Obwohl es sich bei Ni No Kuni 2 um eine Fortsetzung handelt, muss der Vorgänger nicht zwangsläufig gespielt werden denn die Geschichte von Ni No Kuni 2 spielt mehr als Hundert Jahre nach dem ersten Teil der Serie.
Gameplay & Inhalt
Alles beginnt damit das Roland – President in der uns bekannten Welt – durch ein schreckliches Ereignis im weit entfernten Königreich namens Katzbuckel aufwacht. Dort trifft er auf den Königssohn Evan. Unglücklicherweise findet in Katzbuckel gerade ein Putsch statt und das von Katzen bewohnte Dorf wird von einer Rattenarmee überwältigt. Dem Trohn beraubt, flüchten Evan und Roland um ein eigenes Königreich zu gründen und der Welt Frieden zu bringen. Schnell findet Evan heraus, dass dies keine leichte Aufgabe ist. Nur durch einen Zufall gelingt es Evan das Luftpiraten-Volk für sich zu gewinnen um den ersten Grundstein des neuen Königreichs zu legen.
Schaffe, Schaffe, Königreich baue!
Das Besondere an Ni No Kuni 2 ist die Tatsache, dass es sich hierbei nicht nur um ein Rollenspiel, sondern auch um ein Aufbauspiel handelt. Während Ihr also versucht die Welt von Monstern zu befreien, sammelt Ihr nicht nur Ressourcen für Euer Königreich, sondern werbt auch neue Einwohner an. Letzteres ist deshalb so wichtig, weil diese Bewohner fortan in Eurem neuen Königreich für Euch arbeiten werden um Waffenladen, Restaurant und Ähnliches zu betreiben. Jeder Bewohner besitzt dabei ein Talent und verrichtet im richtigen Gebäude noch besser sein Werk. Bevor Ihr neuer Gefolgschaft allerdings eine Arbeit zuweisen könnt, müsst Ihr zu allererst Euer Königreich um Gebäude erweitern. Jedes Gebäude bringt Euch dabei ganz besondere Vorteile. Der Bauernhof etwa versorgt Euch nach genügend vergangener Zeit mit Obst und Gemüse, während der Ausrüstungsladen Euch die Möglichkeit bietet, die Handwerkskunst zu lehren.

Jede neue Forschung benötigt nicht nur die richtigen zugewiesenen Bewohner, sondern auch eine gewisse Menge Königstaler ( “Steuern” die Ihr einsammeln könnt ) sowie Geduld denn je nach Schwierigkeitsgrad der Forschung müsst Ihr eine gewisse Zeit warten, bis diese abgeschlossen ist. Was uns besonders gefallen hat, ist der äußerliche Wandel des Königreichs denn jedes verbesserte Gebäude verändert das Aussehen. Das Schloss, welches Ihr auch von innen begutachten könnt, verändert bei einem Ausbau sogar das Interieur. Wenn Ihr gerade nicht an Eurem Königreich herumwerkelt, könnt Ihr dieses frei begehen, die Gebäude zum Handwerken oder Einkaufen benutzen und sogar von den Einwohnern neue Aufgaben annehmen. Das Königreich Feature ist ein liebevoller und komplexer Inhalt des Spiels und wer sein Königreich vervollständigen möchte, wird eine Menge zu tun haben.
Rundenbasierter Kampf war gestern! Hier kommt die Action!
Obwohl das Verwalten Eures Königreichs einen wichtigen Bestandteil des Spiels ausmacht, habt Ihr noch weit mehr zu tun denn ein anständiger König wünscht sich nichts sehnlicheres als Frieden und der klopft ganz bestimmt nicht von alleine an die Tür. Daher beschreitet Ihr die Welt um Aufgaben von Bewohnern zu erledigen, andere Königreiche kennenzulernen und schreckliche Kreaturen zu vernichten. Wer den Vorgänger gespielt hat und ein rundenbasiertes Kampfsystem sucht wird in Ni No Kuni 2 nicht fündig werden denn das Kampfsystem unterscheidet sich in der Fortsetzung gravierend.
Diesmal erwartet Euch ein actionlastigeres Kampfsystem. Gekämpft wird mit der Dreieck- und Vierecktaste. Während Erstere einen kräftigeren Schlag ausführt, könnt Ihr mit Viereck zwar schwächere aber schnellere Schläge ausführen. Ihr könnt Euch im Kampfbereich frei bewegen und steuert lediglich einen Charakter. Die beiden anderen Gruppenmitglieder agieren selbstständig. Kräfte Schläge könnt Ihr entweder blocken oder aber Ihr führt mit der linken Schultertaste einen Hechtsprung aus, um dem Schlag auszuweichen.
Jeden Eurer Charaktere könnt Ihr mit insgesamt drei Nahkampfwaffen und einer Fernkampfwaffe Ausrüsten. Die ausgerüsteten Nahkampfwaffen könnt Ihr während des Kampfes jederzeit wechseln denn mit der Zeit steigt die Wuchtkraft der jeweiligen Waffen, welche Euch einen einmaligen, kräftigeren Angriff ausführen lässt. Zudem verfügt jeder Euer Helden über besondere Fähigkeiten. So kann Evan beispielsweise mit genügend Mana einen Rundumschlag ausführen und alle Gegner um sich herum verletzen. Aufgebrauchtes Mana erneuert sich, indem Ihr Eure Gegner angreift.

Gnuffi, dein Freund und Helfer!
Neben kleinen Kreaturen habt Ihr es im Spiel auch oft mit riesigen und gigantischen Wesen zu tun. Glücklicherweise habt Ihr neben Euren Gruppenmitgliedern auch noch weitere Gefährten im Gepäck. Die sogenannten “Gnuffis” – kleine Waldgeister – wuseln im Kampfgeschehen umher und stehen Euch zur Seite. Agieren sie größenteils selbstständig, laden die Gnuffis immer mal wieder eine spezielle Fähigkeit auf, die Ihr mit einem Tastendruck auslösen könnt. Insgesamt könnt Ihr 4 Gnuffi-Gruppen aufnehmen. Im Verlauf des Spiels findet Ihr neue Gnuffis die Euch und Eure Gruppe mit unterschiedlichen Fähigkeiten unterstützen. Einige Eurer Fähigkeiten lassen sich temporär mit dem “Aufsaugen” von Gnuffis verstärken.

Gnuffis helfen Euch jedoch nicht nur im Kampf, sondern ebnen Euch mit sogenannten “Feldzaubern” bisher unpassierbare Wege. Dabei können sie zum Beispiel unsichtbare Brücken ausfindig machen oder einen Wassersprudel erzeugen, der Euch zu neuen Gebieten entlang gleiten lässt. Neue Gnuffis findet Ihr an den überall in der Welt versteckten Obolisken. Vorher müsst Ihr jedoch noch ein Rätsel lösen, um die Gunst des Gnuffis für Euch zu gewinnen.
Strategie trifft Rollenspiel
Dass Ni No Kuni 2 eine Mischung aus verschiedenen Genres sein möchte, erkennt man spätestens bei den Armee vs. Armee Kämpfen, die ein taktisch angehauchtes Kampfsystem bieten. Solche Kämpfe werden entweder durch die Geschichte ausgelöst oder aber Ihr startet diese durch Flaggen, die überall auf der Weltkarte verteilt sind. Vor dem Kampf könnt Ihr Eure Einheiten verwalten, nützliche Boni erwerben, die Karte des Geschehens begutachten sowie die feindlichen Truppen genauer ansehen. Seid Ihr mit Euren Vorbereitungen zufrieden, startet der Kampf und Eure Armee inklusive Evan betritt das Kampfgebiet im Stile der Diorama Weltkarte.

Euer Ziel in den Armee vs. Armee Kämpfen ist das Einnehmen der feindlichen Basis bzw. das Bezwingen des Anführers. Gesteuert wird Evan, der von maximal 4 Armee-Einheiten umringt ist. Diese bestehen aus Nahkämpfern und/oder Fernkämpfern. Mit den Schultertasten könnt Ihr die Einheiten im Kreis drehen und ausrichten. Vorzugsweise befinden sich die Nahkämpfer immer an vorderster Reihe, während die Fernkämpfer aus der Deckung angreifen. Jede Einheit verfügt zudem über eine Fähigkeit, die mit einer gewissen Anzahl von Ressourcen verwendet werden kann. Diese Ressourcen benötigt Ihr zudem auch um Gebäude für Euch zu beanspruchen oder um Eure Armee wiederzubeleben. Hier heißt es jedoch taktisch vorgehen denn die Ressourcen sind stark begrenzt und so müsst Ihr Euch genau überlegen, ob Ihr einen Kanonenschlag an Euren Gegnern ausführt oder die Ressourcen doch lieber bei Knappheit Eurer Armee einsetzt. Im Laufe des Spiels könnt Ihr neue und meist bessere Armee-Einheiten finden und auswechseln. Einige der Armee vs. Armee Missionen verlangen all Euer taktisches Denkvermögen, um zu siegen.
Ein Inhaltsbrocken
Obwohl Ni No Kuni 2 mit diesem Genremix bereits ein gigantisches Maß an Inhalten bietet, gibt es jedoch noch weit mehr zu tun. Dorfbewohner bitten Euch um Gefallen und schließen sich als Dank Eurem Königreich an. Mit Expressaufgaben könnt Ihr Euch kleineren Quests anschließen, um mit Treuemarken belohnt zu werden, die Ihr entweder für Gegenstände einlösen könnt oder um neue potenzielle Bewohner für Euer Königreich ausfindig zu machen. Wer die Herausforderung sucht, wagt sich an die Schatten-Monster, die überall auf der Weltkarte lauern und weitaus stärker als dessen normale Form sind oder aber Ihr versucht alle Traumsplitter ausfindig zu machen und begebt Euch in sogenannte Traumtore, die, je nachdem wie lange Ihr Euch darin aufhält, stärkere Monster zum Vorschein bringen. Das alles und noch weit mehr wartet darauf entdeckt zu werden und die Komplettierer unter Euch werden eine Menge zu tun haben.
Technik
Wer mit Evan und Gefährten in die Welt von Ni No Kuni 2 eintaucht, fühlt sich so als würde er in einem wunderschönen Zeichentrick zuhause sein. Auch wenn durch die aus dem Vorgänger bekannten, fehlenden handgezeichneten Zwischensequenzen ein wenig der Zauber von Ni No Kuni verloren geht, gelingt es Level-5 und Bandai Namco die Spieler mit kräftigen Farben und liebevollen Gebieten in den Bann zu ziehen. Der Soundtrack wechselt von klassischer Melodie in der Hafenstadt Quastenfloss bis zum technogeladenen Sound in der hoch entwickelten Stadt Mechabaum. Der Mix aus Rollenspiel, Aufbauspiel und Strategiespiel bietet Abwechslung und ein gigantisches Repertoire an Aktivitäten.
Fakten
Name: | Ni No Kuni II: Schicksal eines Königreichs |
Genre: | RPG |
Entwickler: | Level 5 |
Publisher: | Bandai Namco |
Plattform: | Playstation 4 | PC |
Releasedatum: | 23. März 2018 |
Getestet auf: | Playstation 4 |
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Medien
Das Spiel wurde uns für unsere Rezession vom Entwickler, Publisher oder einer Agentur zur Verfügung gestellt und beeinflusst nicht unsere Bewertung zum Spiel.