Story of Seasons (3DS)

Seit Generationen als “Harvest Moon” bekannt, ändert sich im Westen aus Lizenzgründen der Name zu Story of Seasons. Ob das Spiel seinen Wurzeln treu bleibt oder eine ganz andere Kerbe einschlägt, erfahrt Ihr in unserem Test zu der Bauernhof Simulation schlechthin. Dieser Test richtet sich sowohl an Harvest Moon Kenner sowie an Neulinge dieses Ablegers. Daher werden wir auch grundlegende Funktionen des Spiels näher erläutern.

Alles beginnt damit, dass Ihr das Stadtleben satt habt und euch als Farmer in einem Örtchen namens Eichbaumhausen bewerbt. Wie der Zufall so will, werdet Ihr als Farmer aufgenommen und dürft fortan eure eigene Farm bewirtschaften. Bevor die Arbeit jedoch losgeht, müsst Ihr euch für einen Männlichen oder Weiblichen Protagonist entscheiden. Diesen dürft Ihr dann nach euren Vorlieben anpassen. Die Auswahl ist zwar abzählbar, jedoch ausreichend. Im späteren Spielverlauf dürft Ihr dann sogar eure Kleidung wechseln und so noch mehr Individualität hervorbringen.

Die erste Woche verbringt ihr damit, das Landleben kennenzulernen. Dazu werdet Ihr bei Oma Eda auf der Sonnenseiten-Farm untergebracht. In diesen etwa 1,5 Stunden lernt Ihr wie man eigene Feldfrüchte anbaut, bewässert und letztendlich verkauft. Für Neulinge mag diese Einführung in das harte Landleben zwar durchaus interessant sein, für Eingesessene jedoch eher störend.

Das Bauernleben bleibt unverändert anstrengend. Ihr kümmert euch um eure Ernte, pflegt eure Tiere und knüpft Freundschaften. Neu ist jedoch, dass nicht mehr einzelne Felder gepflügt werden können, sondern nur noch 3×3 große Felder. Das beschleunigt zwar das anbauen, bewässern sowie abernten, schränkt jedoch auch eure Kreativität ein. Diese Kreativität dürft Ihr dafür nun jedoch für das verändern und dekorieren eurer Farm einsetzen. Ihr dürft eure Ställe woanders plazieren, eure Felder einzäunen, den Weg pflastern sowie Innenarchitekt für euer kleines Heim spielen. Ihr müsst jedoch all eure Einrichtungsgegenstände, Ställe oder andere Gebäude zur Erschaffung von neuen Produkten selber bauen. Dazu benötigt Ihr meistens Holz, Steine sowie andere Ressourcen, passend zum Gegenstand den Ihr bauen wollt. Außerdem bedarf es noch einen passenden Bauplan, welchen Ihr euch bei den Händlern kaufen könnt.

Kommen wir damit zu der nächsten Neuerung. Die Händler! Wer die alten Harvest Moon Teile gespielt hat, wird vergeblich nach einer Handelskiste suchen. Diese wurde nämlich abgeschafft. Stattdessen gibt es jetzt Händler aus unterschiedlichen Ländern. Diese sind an im Kalender notierten Tagen am Marktplatz anzutreffen und bieten nicht nur besondere Gegenstände zum kauf an, sondern nehmen euch auch gerne eure Ernte sowie andere Gegenstände ab. Das besondere dabei ist jedoch das damit verbundene Wirtschafts-System. Die Händler haben nämlich gewisse Bedürfnisse an Produkten und kaufen euch diese zu einem erhöhten Preis ab. Verkauft Ihr jedoch zuviel der selben Gegenstände, bekommt Ihr für einen gewissen Zeitraum weniger Geld für diese Art von Gegenständen. Ihr könnt euch selbstverständlich immer Auskunft darüber geben lassen, was denn gerade bei den verschiedenen Händlern gefragt ist. Diese “Angebote” gelten immer eine Woche lang und so könnt Ihr euch ziemlich gut darauf vorbereiten. Am Anfang steht euch jedoch nur ein Händler zur Verfügung. Habt Ihr genug bei diesem verkauft, gesellt sich schon bald ein weiterer Händler dazu.. und ein weiterer.. und ein weiterer.

Habt ihr mal nicht genügend Platz auf eurer Farm, so könnt Ihr andere Felder außerhalb eurer Farm pachten. Die unterschiedlichen Felder eignen sich jedoch auch nur für spezielle Arten. So gibt es Felder für Wurzelgemüse, Weizen, Honig, Pilze und anderem. Um jedoch ein Feld zu pachten, muss man abwarten bis der Pachtvertrag der anderen Nutzer abläuft. Beantragt man nun die Pacht für das Feld so muss man einen Wettkampf gegen den Vorbesitzer gewinnen. Hat man gewonnen, erhält man das Feld für einen gewissen Zeitraum und kann dort nach Lust und Laune dem Feld entsprechenden anbauen.

Ein ganz normaler Tag auf eurer Farm läuft in etwa so ab: Ihr steht um 06:00 Uhr Morgens auf, gießt eure Felder, bürstet, streichelt und füttert euer Vieh, geht eine weile Angeln, besucht das Dorf, kauft und verkauft, geht nach Haus und schon ist es….. Mittag! Damit endet euer Tag, sofern Ihr nicht mit jedem Dorfbewohner sprecht, stundenlang angelt, jeden Ast und Stein aufsammelt oder ähnliches macht. An einigen Tagen dürft Ihr zur Abwechslung an einem der witzigen Events teilnehmen und so auch etwas mehr über die Bewohner von Eichbaumhausen erfahren.

Spätestens im Herbst des ersten Jahres wird es dann etwas interessanter. Da dürft Ihr dann nämlich auf Safari gehen und nach Erzen schürfen. Diese bieten euch nicht nur eine erhebliche Einnahmequelle, sondern werden auch für das verbessern eurer Werkzeuge benötigt. Mit einer Silbernen Gießkanne bewässert es sich nämlich nicht nur schneller, auch die Füllmenge steigt erheblich an. Ab diesem Zeitpunkt setzt einem das Spiel ein erneutes Ziel und macht es einem auch viel greifbarer. Das Verbessern der Werkzeuge war nämlich bis dahin kaum möglich da die benötigten Erze nur sehr schwierig und kostspielig ersteigert werden konnten.

Ein weiteres Ziel ist das Gründen einer Familie. Dabei stehen für ihn oder sie jeweils 6 Anwärter zur Verfügung. Diese müssen jedoch erst einmal umgarnt werden und wie könnte man das besser umsetzen als mit Geschenken? Jedes Geschenk kann allerdings eine andere Reaktion aufweisen. So gibt es Geschenke die gerne gesehen sind und die Freundschaftspunkte enorm erhöhen oder Geschenke die gar nicht gerne gesehen werden und die Freundschaft wieder senken. Es ist ein langer Weg bis zur Hochzeit und zur Gründung einer Familie, stellt aber das ultimative Ziel der Spielserie dar.

Technisch gesehen muss sich Story of Seasons nicht verstecken. Die Grafik ist angenehm, der 3D Effekt gut umgesetzt und die Musik stimmig. Einzig die Framerateeinbrüche an einigen Stellen im Spiel sind zu bemängeln. Ein weiterer Kritikpunkt war das verstecken der Speicherfunktion. Speichern lässt sich nämlich nur noch über ein Untermenü am Touchscreen. Das ließ mich bereits oftmals für mehrere Stunden das Speichern vergessen. Erfreulich war die Möglichkeit zwei unterschiedliche Speicherplätze zu verwenden. Das ermöglicht es, auch mal den Partner oder das Kind mit einem eigenen Spielstand an die 3DS zu lassen.

Fazit

Story of Seasons ist ein würdiger Nachfolger der bekannten und beliebten Bauernhof Simulation. Auch wenn vor allem der Anfang nicht gerade mit Abwechslung strahlt, so übermannt einen spätestens ab der ersten Jahreshälfte der Ehrgeiz. Auch wird man regelmässig mit neuen Möglichkeiten der Produkterzeugung belohnt. Das Handel-System spornt zum wirtschaftlichen denken an. Die Framerateeinbrüche sind störend aber treten glücklicherweise nur selten auf. Story of Seasons ist für mich eine Mischung aus Harvest Moon, Animal Crossing und die Sims. Für Harvest Moon Fans ein muss. Alle anderen könnten hier ihren Anfang in die Serie finden.

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